gedichte + feder-zeichnungen

willkommen im niemandsland der buchstaben und bilder

70 stich-worte in der auswahlliste (s.o.!) ordnen rund 15 hundert gedichte und aphorismen - viele mit feder-zeichnungen. jedes stichwort birgt etwa 10-40 Bilder, zwischen denen vorwärts und rückwärts geblättert werden kann. damit es funktioniert, muss javaScript zugelassen sein. die stichworte können alternativ mit dem rechtspfeil oben und unten durchlaufen werden.

vor-wort :: vor-schläge zur be-malung von höhlen-wänden

diese gedichte haben alle das gleiche thema: die unter-haltung, der dia-log, die mit-teilung, zwischen einem an-genommenen "etwas" (das vom bewusst-sein er-schaffen wurde, oder das das bewusst-sein er-schuf?) und einem an-genommenen "alles" (nach dem sich dieses bewusst-sein sehnt: unsere sehn-sucht), innerhalb des alles-umfassenden "wir".


ich fühle mich nicht wohl dabei, wenn ich diese geschriebenen zeilen "gedichte" nenne, aber dieses unwohlsein würde auch bei einer anderen be-zeichnung entstehen: es sind nichts weiter als worte, wortspiele, wort-bilder oder: vorschläge zur beschreibung von höhlenwänden. das heisst vor-schläge, die wände unseres bewusst-seins, unseres wissens, zu beschreiben, unsere bewusstseins-wände: das sind die wände unseres ich-bewusst-seins, die wände unserer angst vor dem tod, unserer angst vor dem nicht-sein, vor dem nicht-ich-sein.


höhlen-wände: das sind die wände der höhlen, die unser bewusst-sein in die von uns vor-gestellte (oder ein-gebildete) un-endliche masse des "alles" gebraben hat und durch die wir uns durch-fressen wollen, oder müssen, oder dürfen. so graben wir ein leben lang unsere höhlen und bauen uns "unsere" welt und meinen, es wäre "die" welt. denn wir sehen nicht über unsere höhlenwände, über unsere bewusstseins-wände hinaus. wir sind höhlen-menschen in unserer eigenen bewusstseins-welt, die wir uns graben. ein jeder gräbt sich seine höhlen, einzel-höhlen, gesellschafts-höhlen, arbeits-höhlen, freizeit-höhlen, lust-höhlen, und verbindet sie durch unter-irdische gänge, um darin wie eine wühl-maus hin und herhuschen zu können.


so er-bauen wir unsere zer-teilte welt, in der wir leben. wir graben höhlen, um das "innere" vom "äusseren" zu trennen, um zwischen dem "ich" und dem "anderen" zu unter-scheiden, um das "etwas" aus dem "alles" herauszuschneiden, damit wir es be-greifen können, damit wir es er-kennen können, damit wir es wissen können, damit wir es uns ein-verleiben können, damit wir es be-sitzen können. denn wir wollen die "wahr-heit" ent-decken, uns genügt nicht die wahr-nehmung. wir wollen herr sein, herr-schen, wir wollen gott von seinem thron stürzen und uns selber drauf setzen, und einen gott draufsetzen, uns zum bilde.


diese vorschläge zur beschreibung von höhlenwänden sind fenster zum hinaus-schauen oder hinein, je nachdem ob man sich gerade drinnen be-findet oder draussen. - oder sind es einfach fenster in die nächste höhle?


mein haus ist dein haus!

dies ist nun meine höhle, lieber leser, fühle dich wie zu hause!
mein haus ist dein haus!


droos, höhlenmaler
divinópolis im mai 1998